Einführung

Allgemein

Der Anfang
Es war im Jahre 1966. Dr. Endre Mester, Professor in Chirurgie am Semmelweis-Krankenhaus in Budapest, wurde mit einem neuen und spannenden Gerät beliefert: einem Rubin-Laser! Er hatte Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, um zu untersuchen, ob man Licht von einem Laser zur Bekämpfung von Krebs verwenden  könnte. Er machte deshalb eine Reihe von Experimenten, zuerst an Zellkulturen, dann an Ratten, um sich davon zu überzeugen, dass das Laserlicht -   diese neue und unbekannte Art von Licht - nicht Anlass zu etwas Gefährlichem oder Unerwartetem gab.

Haarversuche an Ratten
Er rasierte den Pelz auf dem Rücken einer Anzahl Ratten teilweise weg und applizierte danach verschiedene Dosen von Laserlicht auf der Hälfte der rasierten Stelle. Die andere Hälfte wurde zum Zweck des Vergleichs unbehandelt gelassen. Bei kleinen Lichtdosen geschah nichts. Bei größeren Dosen wuchs das Haar auf der mit Laser behandelten Hälfte rascher nach -   das Laserlicht hatte einen stimulierenden Effekt! Bei noch größeren Dosen verschwand die Wirkung, und bei weiterer Erhöhung der Dosis erhielt man ein entgegengesetztes Resultat: auf der unbehandelten Hälfte wuchs das Haar schneller nach -   man hatte nun einen hemmenden Effekt hervorgerufen.

Wundheilung durch Laser
Dr. Mesters Forschergruppe unternahm mehrere Versuche. An einer neuen Gruppe von Ratten wurde auf beiden Körperhälften je eine chirurgische Wunde geschaffen. Die eine Wunde wurde mit Laserlicht beleuchtet, die unbehandelte Wunde diente zum Vergleich. Auch hier zeigte es sich, dass gewisse Dosen von Laserlicht die Wundheilung stimulierten konnten, während sich beträchtlich höhere Laserlichtdosen als heilungshemmend erwiesen. Die Resultate dieser Untersuchungen wurden 1967 veröffentlicht.
Heute sind über 2.000 verschiedene Untersuchungen aus über 80 Ländern über die Lasertherapie an Mensch und Tier in der medizinischen Literatur veröffentlicht worden.
 
Warum wirkt ein Laser anders als normales Licht?
Erinnern wir uns – Laserlicht ist ein kohärentes Licht, d.h. schwingungsgleich. Das kennen wir auch aus der Musik. Einen Ton nehmen wir z.B. als Kammerton A wahr, weil der Klangkörper Schallwellen mit genau 440 Hz absondert. Mischen sich viele Frequenzen zusammen, dann hören wir eher ein Rauschen. Der reine kohärente Ton einer Flöte kann sowohl den Menschen als auch Materie auf eine andere Art beeinflussen als die unreinen Töne von Verkehrsgeräuschen. Ein reiner Ton der richtigen Frequenz vermag z.B. ein Kristallglas in Selbstschwingung (Resonanz) zu versetzen, was sogar dazu führen kann, dass das Glas in Scherben bricht. Auf dieselbe Weise kann kohärentes Licht unsere Zellen auf andere Weise beeinflussen als inkohärentes Licht.

Welche Laser werden medizinisch eingesetzt?
Im medizinischen Bereich gibt es viele verschiedene Arten von Laser, jedoch können sie in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden:
1.  Hochleistungslaser, die dazu verwendet werden können, um Gewebe zu schneiden, zu koagulieren oder wegzubrennen. Diese Laser werden oft chirurgische Laser genannt, weil sie das Skalpell des Chirurgen ersetzen können. Nur Ärzte und Tierärzte dürfen diese Arten Laser verwenden.
2.  Niederleistungslaser, die zur Stimulierung von Zellfunktionen benutzt werden können. Deren biologische Wirkung baut nicht - wie die chirurgischen Laser -   auf starke Wärmeentwicklung, sondern darauf, dass das reine Licht des Lasers photochemische Reaktionen in den Zellen hervorruft. Weder Sonnen- noch Lampenlicht verursachen dieselben Typen von Reaktionen.

Wie funktioniert die Lasertherapie?
Hier handelt es sich um sehr komplizierte Prozesse in Zellen und Geweben. Es kann jedoch kurz gesagt werden, dass die Laserbehandlung auf die lokale Immunabwehr, den Kreislauf in Blut und Lymphgefäßen, den Stoffwechsel in den Zellen und auf die Ausscheidung verschiedener Substanzen einwirkt, z.B. Endorphine und Prostaglandine, die u.a. Schmerzzustände beeinflussen.
Nicht immer wird ein stimulierender Effekt erzielt. Der Laser kann sowohl eine normalisierende Wirkung als auch hemmende Effekte ausüben. Die Laserbehandlung setzt oft Heilprozesse in Gang und bedeutet deshalb vor allem eine Hilfe zur Selbsthilfe.

Was wird mit Niederleistungslaser behandelt?
Verschiedene Lasertypen beeinflussen Gewebe und Zellen auf verschiedene Arten. Was behandelt werden kann, hängt deshalb oft davon ab, welcher Lasertyp bzw. welche Lasertypen ein Therapeut zur Verfügung hat.

Wie groß sind die Chancen einer Heilung oder Besserung?
Nicht alle Patienten reagieren auf Laserbehandlung gleichartig. In der Regel ist eine Reaktion innerhalb von fünf Behandlungen feststellbar. Manche Patienten reagieren stark und fast unmittelbar, andere benötigen mehrere Behandlungen. Beispiele von Problemen, die behandelt werden können und wo die Chance der Gesundung bei ungefähr 50% liegt: hormonell bedingter Haarausfall, Psoriasis, Hand- und Fußwarzen bei Erwachsenen, Ischias, rheumatische Schmerzen, Narben, Falten, starre Schulter. Beispiele von Problemen, wo man nur fallweise Erfolg hat (die Chance der Wiederherstellung ist weniger als 15%): Pigmentflecken, Hämangiom (Gorbatschow-Male), Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall), Bandscheibenvorfall im Frühstadium.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Je nachdem, in welcher Körpertiefe das Problem liegt und wie groß die zu behandelnde Stelle ist, kann die Behandlungsdauer sehr unterschiedlich sein: von einigen Sekunden bis zu einer halben Stunde.

Spürt man Schmerzen?
Nein, es werden keinerlei Schmerzen empfunden; eher wird ein angenehmes Gefühl wahrgenommen. Die Laserbehandlung wirkt entspannend und viele Patienten schlafen dabei ein.

Sind irgendwelche Risiken vorhanden?
Niederleistungslaser, der von ausgebildetem Personal gehandhabt wird, ist völlig ungefährlich. Schutzbrillen werden in der Regel nicht benötigt. Behandlung mit Niederleistungslaser kann Krebs weder verursachen noch verschlechtern. Das Laserlicht kann auch Feten oder vitalen Körperorganen nicht schaden.

Kann man während der Behandlungszeit mit Laser Arzneimittel einnehmen?
Ja. Bisher haben Heilmittel in Kombination mit Laserbehandlung keinerlei negative Wirkungen gezeigt. Laser kann die Wirkungskraft gewisser Heilmittel sogar verstärken!

 

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